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25.7.2023
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Wie der Staat Kinder reich macht!

Das Kindergeld ist ein Geschenk des Staates und kann - richtig angelegt - zu einem kleinen Vermögen für die Kids führen. Dafür muss man aber finanzielle Denkfehler überwinden!

Ordnerrücken mit der Aufschrift "Kindergeld" liegt auf vielen Euro-Scheinen

Wie der Staat Kinder reich macht!

Die Geburt des ersten Kindes. Jeder der es erlebt hat, kann sich an diesen Tag erinnern. Papas genauso wie Mamas. Stolz wie Oskar und überglücklich über die Situation hat man für eine Zeit lang alle äußeren Umstände des Lebens ausgeblendet.

Bei aller Euphorie und den ausgeschütteten Glückshormonen wird man aber auch schnell daran erinnert, dass man nun auch neue Verantwortung trägt.

Meist noch im Krankenhaus müssen die ersten Dokumente zur Anmeldung des Neubürgers beim Standesamt ausgefüllt werden. Und auch sonst gibt es ab jetzt einiges zu organisieren.

Wenn man glaubt, der erste Brief im Leben der Kleinen ist eine Liebeserklärung, garniert mit netten Worten und Bildern, wird man meist relativ schnell enttäuscht. Zwar findet man darin auch eine Erklärung fürs Leben, aber die persönliche Steueridentifikationsnummer auf einfachstem Recyclingpapier ist wohl alles andere als romantisch. Und doch so einentscheidender Schritt ins Leben der Kleinen.

Sollte man sich über diesen Brief deswegen nicht eigentlich freuen?

Mit der persönlichen SteuerID beginnt der Start in dasFinanzleben

Sobald die persönliche SteuerID da ist, können Eltern das Kindergeld beantragen.

Ein erfreulicher Moment für euch, denn ab sofort landen monatlich immerhin mind. 219 EUR zusätzlich auf dem eigenen Konto. Naja, jetzt werden mir einige entgegnen, dass so ein Kind nun einmal auch eine ganze Menge Geld in seinem Leben kosten wird. Statistiken gehen hier bis zum 18. Lebensjahr von rund 150.000 bis 200.000 EUR aus. Eine stolze Summe, die bei vielen Lesern erst einmal ein ungutes Gefühl auslösen wird.

Vielleicht bin ich etwas zu nostalgisch veranlagt, aber nach meiner Wahrnehmung handelt es sich in den meisten Fällen um absolute Wunschkinder. Was im Umkehrschluss für mich heißt, dass man sich sicher im Vorfeld auch Gedanken darüber gemacht hat, was ein Kind bedeutet. Und ich spreche jetzt nicht nur von schlaflosen Nächten, vollen Windeln oder dem ersten Trotzanfall. Nein, sicher habt ihr euch auch Gedanken darüber gemacht, dass auch eure Kosten steigen werden.

Eine Finanzplanung hilft schon im Vorfeld

Wie perfekt wäre es denn, wenn man bereits vor der Kinderplanung seine eigenen Finanzen so im Überblick hat, dass man sich gar keine Sorgen über die neuen Kosten machen muss? Wenn man ganz entspannt im Vorfeld der Geburt durch Möbelhäuser und Kindergeschäfte schlendern kann, ohne auf den letzten Euro achten zu müssen?

Dazu musst du kein Großverdiener sein. Es reicht, wenn du weißt, was du im Monat wirklich zum Leben brauchst, dir in den letzten Jahren einen Notgroschen zurückgelegt hast und sicher bist, dass du mit deiner aktuellen Sparrate keine Sorgen im Alter haben wirst. Klingt eigentlich ziemlich einfach, aber leider zeigt die Praxis das Gegenteil. Die wenigsten jungen Menschen haben eine konkrete Finanzplanung. Dabei würde dieser einmaligeAkt schon helfen, ganz anders über seine Ziele und Träume im Leben nachzudenken. Oder kurz gesagt, um Lebensqualität zu gewinnen.

Deine Sparziele für die Kinder

In der Praxis läuft es dann doch immer ziemlich ähnlich. Wenn der Nachwuchs auf der Welt ist, denkt man schon bald darüber nach wie Mama und Papa ein paar Euro auf die Seite legen können. Schnell wird pauschal gesagt, wir richten einen Dauerauftrag über 50 EUR ein. Vielleicht legen Oma und Opa ja auch noch etwas drauf.

Ein konkretes Ziel, was aus dem ersparten einmal werden soll? Fehlanzeige! Ein konkreter Grund, warum 50 EUR und nicht 100 EUR? Fehlanzeige! Meist einfach nur die pauschale Aussage „mehr kann ich mir nicht leisten“. Aber ist das tatsächlich so?

Die Entscheidung für eine konkrete Höhe des Sparplans hat viel mehr Facetten. Du musst dir bewusst werden über deine eigenen Ziele, aber natürlich auch über die Ziele, die du für dein Kind einmal hast. Ihr seid happy, wenn zum 18. Geburtstag der Führerschein von euch bezahlt werden kann? Andererseits habt Ihr in den letzten Jahren keinen Wochenendtrip, keinen Freizeitspaß oder sonstige Möglichkeiten ausgelassen, euer Einkommen auf den Kopf zu hauen? Ihr wisst also, wie viel Lebensqualität ein gefüllter Geldbeutel mit sich bringen kann? Warum dann nicht auch die Grundlagen für die Kleinen schaffen? Es geht hierbei um Werte. Eure Werte im Leben, die eine entscheidende Basis dafür legen, was mit eurer Geldanlage passiert.

Genauso wichtig ist aber eben überhaupt zu wissen, was amMonatsende übrig ist. Zu wissen, für was man sein Geld denn bisher so ausgibt.

Denke deswegen einmal darüber nach, ein Haushaltsbuch zuführen. Dann wirst du relativ schnell den Blick dafür gewinnen, was finanziell im Monat machbar ist.

Das Kindergeld für einen Sparplan nutzen

Gehen wir davon aus, dass im Rahmen einer Finanzplanung festgestellt wird, dass ihr in der Lage seid, auch ohne Kindergeld monatlich gut über die Runden zu kommen. Dann wäre doch der staatliche Zuschuss Kindergeld eine super Gelegenheit, diesen komplett für euren Nachwuchs zu verwenden. Besser gesagt komplett für den Nachwuchs zu sparen. Sicher, hier steckt auch psychologische Überwindung dahinter. Denn 219 EUR im Monat für den Nachwuchs zu sparen ist für die meisten mehr, als sie für sich selbst bisher getan haben. Diese Blockade muss man lösen.

Außerdem schlägt hier noch ein ganz anderes Problem durch. Wenn du bisher weniger als 219 EUR im Monat gespart hast, steht deine eigene Altersvorsorge wahrscheinlich auf wackligen Füßen. Als pauschale Faustregel musst du heute ca. 20% deines Nettoeinkommens für deine Altersvorsorge zurücklegen, wenn du den persönlichen Lebensstandard im Alter sichern möchtest. Denn vergiss nicht. Schon heute liegt das sog. Rentenniveau bei nur ca. 50%. Das heißt, die gesetzliche Rente wird deutlich niedriger ausfallen als dein letzter Nettolohn. Verdienst du heute 2.500 EUR netto, solltest du eigentlich schon bisher ca. 500 EUR sparen. Gleiches gilt selbstverständlich für eure Partnerin bzw. euren Partner.

Wie der Staat die Kids reich macht

Wir sind uns also einig, dass es vielleicht gar nicht so doof wäre, das Kindergeld komplett zu sparen.

Ich möchte das Wort sparen in dem Falldirekt streichen. Wir investieren die 219 EUR. Sparen bedeutet, dass du das Geld monatlich unverzinst auf einem Konto ansammelst. Ergebnis nach 18 Jahren sparen? 47.304 EUR – schon ganz ordentlich, aber vergiss nicht die Inflation, also den Wertverlust dadurch, dass die Preise für Güter und Dienstleistungen immer teurer werden. In 18 Jahren kannst du dir von dem Geld also deutlich weniger kaufen als heute. Du erlebst das aktuell selbst bei jedem Gang zum Supermarkt, zur Tankstelle oder auf dem Bau.

Was unterscheidet nun Sparen vom Investieren?

Der Unterschied ist ganz einfach. Beim Sparen sammelst du einfach nur Geld an. Investieren schafft Werte. Du lässt dein Geld arbeiten. Es bringt eine Vermehrung.

Und die Vermehrung war in den vergangenen 100 Jahren sehr ordentlich. Im Durchschnitt kann man hierbei von ca. 7,5% Rendite ausgehen, wenn man das Geld in Aktien aus den USA oder ab 1970 in weltweite Aktien investiert hätte.

Gehen wir also einmal von der über 100-jährigen Vergangenheit aus. Dann wären aus einer monatlichen Sparrate von 219 EUR im Durchschnitt über 18 Jahre ca. 98.000 EUR geworden. Mehr als das doppelte, im Vergleich zum Sparen auf ein unverzinstes Konto.

Die meisten „Experten“ gehen davon aus, dass sich diese Entwicklung nicht in die Zukunft fortschreiben lässt, trotzdem ist davon auszugehen, dass mit einer Anlage in Aktien mehr Ertrag generiert wird als auf dem Konto. Ich setze „Experten“ bewusst in Anführungszeichen, denn wenn einer die Zukunft vorhersagen könnte…. Ihr wisst schon.

Die Altersvorsorge der Kids in trockenen Tüchern

Als letztes möchte ich die Zukunftsvision für die Kids noch fertig spinnen.

Denn mit einem Startkapital von ca. 98.000 EUR zum 18. Geburtstag, können die Kleinen das Thema Altersvorsorge theoretisch abschließen.

Wenn sie das Kapital ohne weitere Sparrate einfach in dem breit gestreuten Aktienkorb für 40 bis 50 Jahre liegen lassen, sollte das Thema Rentenlücke kaum mehr eine Rolle spielen. Ich weiß, das ist etwas abgesponnen, aber man darf ja auch einmal träumen.

Vielleicht wäre dies auch ein Vorschlag an die Bundesregierung, um zukünftige Rentenprobleme zu lösen. Aber wie hat schon Fanta 4 vor ein paar Jahren gesungen „Es könnte alles so einfach sein – ist es aber nicht“.

 

Wenn du deine Finanzplanung für dich und deine Kids auf professionelle Beine stellen möchtest, buche einfach ein kostenloses Kennenlerngespräch!

 

Herzlich, euer FinanzDad

Rick Heidel

Geschäftsführer

Ich helfe dir dabei, deine finanziellen Ziele zu erreichen!

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